Haltung von Alpakas

Das Alpaka ist ein sensibles Herdentier.

Deshalb ist die Haltung laut Tierschutzgesetz erst ab zwei Tieren erlaubt. Besser ist es eine kleine Gruppe ab fünf Tiere zu halten.
Bei drei Tieren kann es z.B. vorkommen, dass zwei Tiere zusammenhalten, und das Dritte ausschließen. Vor allem wenn das dritte Alpaka neu dazukommt und die beiden anderen Tiere sich schon länger kennen.

Für das erste Alpaka benötigt man 1000 m2 Weidefläche, für jedes weitere Tier zusätzliche 100 m2. Ein Alpaka hat 0,08 GV(Großvieheinheit, entspricht 500 kg Lebendgewicht, ca. eine mittelgroße Kuh). Das bedeutet: Die Besatzdichte auf der Weide darf, bei eigener Futtergewinnung, 12 Tiere je Hektar nicht überschreiten. Wer sein Heu zukauft, kann auch über 12 Alpakas je Hektar weiden lassen, jedoch nicht mehr als 24. Die Tierzahl sollte auch immer der Bodenbeschaffenheit und dem jahreszeitlich unterschiedlichen Aufwuchs angepasst werden, um eine Überweidung der Flächen zu vermeiden.

Im Stall sind 2 m2 je Tier vorgeschrieben. Aber die Stallfläche sollte unbedingt größer gewählt werden. Die Tiere benötigen, vor allem bei schlechten Wetter, wenn sie in unserem Klima lieber drin bleiben sollten, mindestens 3m2 je Tier / 4m2 für Stuten mit Crias (Jungtieren) um sich wohl zu fühlen. Dazu ist eine gute, saubere Einstreu und Belüftung ohne Zugluft unabdingbar.

Im Winter fressen Alpakas hauptsächlich Heu. Dieses sollte am besten von nicht, oder nur verhalten gedüngten Wiesen, mit vielen verschiedenen Kräutern stammen. Gut ist es, wenn das Heu keine größeren,harten Strünke enthält, welche sich manchmal zwischen Zähne und Zahnfleisch schieben, woraus böse Entzündungen resultieren können, die mitunter den Tod des Tieres nach sich ziehen. Wenn das Heu beim Verfüttern stiebt, deutet das auf Schimmelbefall hin und sollte dann nicht mehr gegeben werden.

Fütterung der Alpakas

Silagefütterung ist bei Alpakas auch im Winter nicht nötig. Wer es dennoch macht, sollte unbedingt darauf achten, dass die Silage immer wirklich frisch ist und absolut keinen Schimmelbefall aufweist. Die Gefahr, dass die Tiere an Listeriose erkranken ist sonst sehr hoch.

Im Sommer fressen Alpakas gerne viel Gras auf der Weide. Trotz dem soll auch immer Heu zur Verfügung gestellt werden, vor allen im zeitigen Frühjahr, wenn der Rohfasergehalt der Gräser und Kräuter noch sehr niedrig ist und der Nitratgehalt hoch.

Es ist auch zu empfehlen, den Tieren ein speziell auf den Bedarf der Kameliden abgestimmtes Vitamin- und Mineralfutter zu geben. Da Alpakas ihre Zunge nicht vor die Lippen strecken können, ist es gut wenn dieses in kleinpellettierter Form gereicht wird. So kann es bequemer mit den Lippen aufgenommen werden.

Die Pflege von Alpakas stellt keine große Schwierigkeit dar. Sie sollten einmal im Jahr, am besten im späten Frühjahr, geschoren werden. Die Zehennägel und die Zähne müssen regelmäßig kontrolliert, und bei Bedarf geschnitten werden. Hinzu kommt die innere und äußere Parasitenbekämpfung und Impfungen. Dazu sollte man sich am besten mit einem Tierarzt beraten, der sich mit Kameliden auskennt.

Wenn man seinen Alpakas im Sommer, wenn es heiß ist, eine besondere Freude machen möchte, gibt man ihnen eine Bademöglichkeit. Sie lieben es besonders bei großer Hitze im Wasser zu planschen, oder einfach mit den Füßen im Wasser vor sich hin zu dösen.